Erstligist RSV Bayreuth im Pokalwettbewerb mindestens zwei Nummern zu groß für die Rollstuhlbasketballer der SGK Rolling Chocolate Heidelberg
Die Atmosphäre in der Halle des Sportzentrums Süd in Heidelberg war elektrisierend, als die beiden Teams am vergangenen Samstag in der ersten Runde des DRS-Pokals aufeinandertrafen.
Das Spiel begann gleich mit einem sehr hohen Tempo und zumindest in den Anfangsminuten konnten die couragiert ins Spiel startenden Hausherren aus der Kurpfalz (Regionalliga) den aktuell zwei Spielklassen höher spielenden Oberfranken erfolgreich Paroli bieten. So lagen die Rolling Chocolate nach drei gespielten Minuten sogar mit 5:3 knapp in Front. In der Folge ließen dann aber die Gäste aus der Festspiele-Stadt, deren Erstliga-Kader mit gleich drei ehemaligen Heidelberger Leistungsträgern äußerst hochkarätig besetzt ist, immer mehr die Muskeln spielen. So stand es nach dem 1. Viertel schon 7:21 für den haushohen Favoriten, der nach dem etwas zögerlichen Spielbeginn äußerst konsequent und unnachgiebig seine Stärken auf dem Spielfeld ausspielte. Den Rolling Chocolate gelang es nach der guten und selbstbewussten Auftaktphase kaum noch, gegen die extrem druckvolle „Teacup“-Defense des Gegners auf Höhe der Dreierlinie, in Korbnähe zu kommen. Zudem spielte das Gäste-Team um den ehemaligen „Leitwolf“ der Kirchheimer André Hopp offensiv durch viele Fastbreaks seinen größten Trumpf, die fahrerische Überlegenheit, immer besser aus, so dass die leidenschaftlich kämpfenden Neckarstädter bereits zum Pausentee deutlich und quasi aussichtlos mit 15:53 zurücklagen.
Auch in der dritten Spielperiode änderte sich nichts an der spielerischen Dominanz des RSV Bayreuth, ganz im Gegenteil. Mit einem starken 0:14-Lauf gleich nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung gegen die zunehmend abgekämpften Gastgeber immer weiter. André Hopp, mit insgesamt 26 Punkten der überragende Akteur auf dem Parkett, konnte nun auf dem Spielfeld schalten und walten, wie er wollte und setzte zudem immer wieder seine ebenfalls gut aufgelegten MitspielerInnen in Szene, während den Kirchheimern offensiv nur äußerst magere 4 Punkte im ganzen Spielabschnitt gelangen (19:75 nach dem 3. Viertel). Auch im Abschlussviertel zeigte der RSV Bayreuth keine Gnade und ließ der SGK Rolling Chocolate keine Chance, sich zu erholen und zurück ins Spiel zu finden. So endete der Pokalfight für die Heidelberger mit einer bitteren 27:101-Niederlage und einer Punktedifferenz von 74 zu Gunsten des übermächtigen Gegners. Johannes Ernst war mit 10 erzielten Punkten bester Scorer für die SGK Rolling Chocolate, am mehr als eindeutigen Endresultat änderte dies am Ende nichts.
In Summe war es dennoch ein Spiel voller Leidenschaft und Intensität auf beiden Seiten, das die Zuschauer in der Halle des Sportzentrums Süd in Heidelberg begeisterte und zudem äußerst lehrreich für die chancenlosen Gastgeber war.
Im Anschluss kam es aufgrund der kurzfristigen Absage der Thuringia Bulls II noch zu einen Trainingsspiel außer Konkurrenz gegen den RSV Bayreuth. Das Spiel war ein Comeback für den langjährigen Spieler der Chocolates Matthias Pottie, der nach einer Basktball Abstinenz den Weg zurück gefunden hat. Trotzdem verloren die Heidelberger das zweite Spiel ebenfalls deutlich, aber zumindest nicht mehr ganz so hoch (19:79).
Trotz der hohen, vorhersehbaren Pokal-Klatsche am heutigen Tage gegen einen stark aufspielenden Erstligisten haben wir viele wichtige Erkenntnisse gewonnen, die uns für den Ligabetrieb, der bald startet, enorm weiterhelfen werden. Wir haben sowohl gesehen, woran wir noch intensiv im Training arbeiten müssen und was bereits, selbst gegen einen so übermächtigen Gegner, schon gut funktioniert hat. Das Team hat trotz der Machtdemonstration der Bayreuther heute bis zum Schluss der Partie wie Pech und Schwefel zusammengehalten und leidenschaftlich füreinander gekämpft, das stimmt mich sehr zuversichtlich für die nun anstehenden Aufgaben in der Regionalliga
Kirchheims Spielertrainer Thilo Prünte nach dem DRS-Pokal Spieltag gegen den RSV BayreuthFotos: Yves Challand